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AWARDS

DEUTSCHER MENSCHENRECHTS-FILMPREIS 2014

JURYBEGRÃœNDUNG

Ein Stadtteil fernab des Wohlstands oder gar Glamours, der Nadeshda heißt. Nadeshda bedeutet Hoffnung. Doch davon gibt es wenig in diesem bulgarischen Quartier, das über-wiegend von Roma bewohnt wird. Die Hoffnungslosigkeit spricht aus Mauern und Gassen, sie hat sich eingenistet in Winkel und Wände. Doch die Menschen wehren sich gegen den Stillstand und die Perspektivlosigkeit. Musik bedeutet ihnen dabei sehr viel.
Die Dokumentarfilmer Anna Frances Ewert und Falk Müller nehmen ihren erzählerischen Faden bei einer Violinen-Lehrerin in Nadeshda auf. Sie zeigen ihre Schüler bei den Übungen, folgen diesen Kindern mit der Kamera immer auf Augenhöhe und bleiben sehr dicht bei deren unmittelbaren Erfahrungen. Eines der Kinder lebt mit seiner Familie notgedrungen in einer Garage, sein Bett ist ein Kissenlager im Kofferraum eines Kombis. Wir erleben eine schwangere Mutter und einen beruflich gut ausgebildeten Vater, die alles daran setzen, endlich ihre eigene Wohnung und ein echtes Zuhause zu bekommen. Beiläufig und doch sehr nah dokumentiert die Kamera mit großem Gefühl für Straßen-Atmosphären und für alltägliche Anstrengungen und Konflikte das Leben und Überleben in Nadeshda, wo auf der Straße bunte Hochzeiten zelebriert werden, wo Kinder um die Häuser toben, wo Vorurteile und Ressentiments offen zur Sprache kommen und wo diese in Ausgrenzung münden, wenn ein Vater kostspielige Abmachungen mit einem Wohnungsvermittler trifft und doch keine Wohnung bekommt. Wie lebt es sich damit, dass die Nachbarschaft Roma mit allen Mitteln aus ihrem Wohnblock fernhält? Durch die dokumentarische Sicht von Anna Frances Ewert und Falk Müller werden wir als Zuschauer zu Begleitern. Zu Begleitern, die nicht verstehen und nicht akzeptieren, dass man einer Familie so etwas Essentielles wie eine eigene Wohnung verwehrt.

Deutscher Menschenrechts-Filmpreis NADESHDA
Dokumentarfilmpreis Ruhr NADESHDA

DOKUMENTARFILMPREIS RUHR

blicke Filmfestival

JURYBEGRÃœNDUNG

Nadeshda - Hoffnung. Ein Film, der sich unaufdringlich einem Ghetto der Roma in Bulgarien nähert und dabei insbesondere die Situation der Kinder in den Blick nimmt.
Tsveti, Zorka und Misha und ihre Familien träumen von einer Zukunft außerhalb des Ghettos, doch werden sie immer wieder mit der Realität konfrontiert. Der Film öffnet Türen in eine Welt, in der Armut und Ausgrenzung das Leben der Menschen bestimmen und zeigt fein und genau, wie Diskriminierung und Gewalt durch die Mehrheitsgesellschaft im Ghetto weiterwirkt. Doch er dokumentiert auch die Hoffnung der Kinder und ihrer Familien auf ein besseres Leben. All dies gelingt dem Film durch genaue Beobachtungen. So wird nicht nur  die Alltags- , Wohn- und Spielsituation der Kinder sondern auch die Straße und das Ghetto mit seinen Mauern nach innen und außen für uns sichtbar.

Best Documentary Film Nadeshda

BEST DOCUMENTARY FILM

World Filmfestival Montréal Student Competition

 

World Filmfestival Montréal, Student Competition. NADESHDA Best Documentary
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